INFERNO HALBMARATHON


... Aus vielen Nationen finden sich Läufer im bunt gemischten Starterfeld wieder. Für Heike, Stefan und Meinrad ist es bereits der zweite Start am Inferno. Für Rainer Wursthorn (SC Villingen) und auch für Katrin Köngeter und Sigrun ist es die erste Auflage. Entsprechend gespannt sind sie auf den Streckenverlauf, den sie bisher nur aus begeisterten Erzählungen der Laufkollegen kannten. Das Profil der ersten zehn Kilometer bis Mürren auf 1650 m.ü.M. erinnert stark an einen Berglauf im Schwarzwald. Da der spektakuläre Teil des Infernos aber bekanntermaßen erst in Mürren beginnt, lautet die Devise im ersten Rennabschnitt ganz einfach „Kräfte sparen!“ Wer sich hier verheizen lässt, wird es später bitter büßen müssen. Bei klarer Sicht hätte man ab Mürren das Panorama des bekannten Berg-Trios „Eiger, Mönch und Jungfrau“ unmittelbar vor Augen gehabt. Nebelschwaden missgönnen an diesem Tag den Läufern diese beeindruckende Kulisse. Nun gut, so wurden sie schon weniger vom Renngeschehen abgelenkt. Von nun an geht es kontinuierlich Meter für Meter nach oben. Die Beine werden schwerer, die Luft dünner. Kräfte einteilen und die zahlreichen Verpflegungsstände nutzen, daran führt kein Weg vorbei. Je höher hinauf es geht, desto schlechter wird die Sicht. Einige Läufer (glücklicherweise keine UKler…) kommen zwischenzeitlich sogar vom richtigen Weg ab.

Als Überflieger aus Lauftreff-Perspektive erreicht Meinrad auf Gesamtplatz 25 nach 2:34h den Schilthorn-Gipfel in luftiger Höhe (2970m.ü.M.) und gewinnt damit souverän seine Altersklasse. Nur viereinhalb Minuten später überquert Katrin als viertbeste Frau die Ziellinie. Ihre Leistungskurve weist derzeit eine ähnliche Steigung auf wie das Kanonenrohr - dem steilsten Abschnitt des Infernos, wo mancher nicht recht wusste, ob er besser mit Händen oder Füßen zuerst hinaufkraxeln soll. Stefan bleibt hinter seiner Vorjahresleistung zurück, ist mit der Zeit von 3:06h aber zu Recht noch zufrieden. Gut acht Minuten später kommt Sigrun ins Ziel, glücklich über die ersten Schneeflocken, die sie ins Ziel begleiten und ausgesprochen dankbar, bergab die Gondel nehmen zu dürfen. Heike hat in diesem Jahr schwer mit der dünnen Luft zu kämpfen und trauert ihrer Laufzeit aus dem letzten Jahr nach. Mit 3:37h darf sie sich aber dennoch beglückwünschen lassen.

Zwei Klassensiege durch den Lauftreff UK! Es hätte der perfekte Berglauf werden können, wäre da nicht der Nebel im Wege gewesen. Um noch einmal genau nachzuschauen, wo sie da eigentlich herumgeklettert sind, heißt es mindestens für sechs Frühaufsteher im nächsten Jahr erneut: Inferno, wir greifen wieder an!

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